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Whiskykunde Teil 5: Irish Whiskey

Kleine Whiskykunde Teil 5: Irish Whiskey

Manchmal hört man, dass irische Whiskeys und ihre schottischen  Vettern sich kaum unterschieden. Weit gefehlt! Was beide eint, sind geografische Lage und Nähe. Irish Whiskey und Scotch Whisky durchliefen beiderseitig bedingte Entwicklungen, ohne die es beide Whiskeygebiete wohl nicht geben würde, wie man sie heute kennt.

Ansonsten gibt es mehr als nur einen Unterschied zwischen Scotch und Irish Whisky. So hat Irland ein anderes Geschmacksprofil und sogar komplett eigenständige Whiskyarten herausgebildet, die typisch und einzigartig für das Land sind. Nach einer längeren Flaute ist Irish Whiskey wieder schwer im Kommen. In diesem Artikel erfahren Sie, wodurch sich irischer Whiskey auszeichnet, welche Irish-Whiskey-Sorten es gibt und wie sich die Geschichte des Whiskeys aus Irland entwickelt hat.

Merkmale des irischen Whiskeys

Auf den ersten Blick fällt die Schreibeweise auf. Ein häufiger Fehler ist es, „Irish Whisky“ ohne „e“ zu schreiben. Tatsächlich wird Irish Whiskey aber mit „e“ geschrieben. Um sich von dem schottischen Whisky unterscheiden zu können, setzte sich die Schreibweise „Whiskey“ durch.
 
Irischer Whiskey wird üblicherweise dreifach destilliert. Die dreifache Destillation sorgt für einen milderen und weicheren Geschmack, als es bei vielen anderen Whiskeygebieten und Arten der Fall ist. Irische Whiskeys zeichnen sich darum meist durch ihre Geschmeidigkeit und leichten, fruchtigen Noten aus.

Irische Whiskey-Sorten sind, von sehr wenigen jüngeren Ausnahmen abgesehen, nicht getorft. Sie präsentieren eine vielfältige Geschmackspalette, die von fruchtig und blumig bis zu würzig und nussig reicht, wobei der Fokus auf Ausgewogenheit und Sanftheit liegt.

Der irische Whiskey wird in vier Arten unterteilt: Single Malt Irish Whiskey, Single Grain Irish Whiskey, Blended und Single Pot Still Whiskey.
Für den Malt Whiskey wird in Irland wie Schottland ausschließlich gemälzte Gerste genutzt, die über dem Feuer getrocknet wird.
 
Der für Irland typische Pot Still Whiskey besteht zum Teil zu über 50 % aus ungemälzter Gerste oder anderen ungemälzten Getreidearten.
 
Irischer Whiskey muss mindestens drei Jahre lagern, damit er sich Whiskey nennen darf. Mehr zu den Definitionen und gesetzlichen Bestimmungen zu Whiskey lesen Sie in unserer Kleinen Whiskykunde Teil 1

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Irish Whiskey Flaschen

Pot Still Whiskey

Da die Engländer im 19. Jahrhundert Malz zu besteuerten, begannen die Iren den Whiskey aus gemälzter und ungemälzter Gerste herzustellen. Der ungemälzte Anteil konnte bis zu 50 % betragen, so dass einiges an der Malzsteuer eingespart werden konnte - eine völlig neue Whiskeygattung war geboren, die noch heute sehr beliebt ist – der weltweit einzigartige Pot-Still-Whiskey.  Viele Jahre wurde diese Art Whiskey ausschließlich in der Midleton Distillery hergestellt.

Eben dieser eigentlich unglückliche Umstand sorgte für ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zu Scotch: Der für Irland so typische Pot-Still kommt dank des Anteils an ungemälztem Getreide weicher, milder und oft auch blumiger daher als beispielsweise Single Malts. 

Single Grain Irish Whiskey

Diese Art Whiskey ist ebenfalls eine typisch irische Angelegenheit. Er wird aus verschiedenen Getreidearten zusammengestellt und nach dem Brand in gebrauchten Fässern zur Reife gebracht. Diese Fässer sorgen für einen milderen Geschmack als bei kräftigeren Single-Malts.


Blended Irish Whiskey

Blended Whiskey wird, wie auch das schottische Pendant, aus verschiedenen Single-Malt-Whiskeys "geblendet".  Dies verfolgt das Ziel ein bestimmtes und wiederkehrendes Aromenprofil zu erzielen. Obwohl es auch eine Art der Veredelung sein kann, werden Blended Whiskys von ihrer Herkunft unabhängig eher abschätzig betrachtet. 

Single Malt Irish Whiskey

Über Irish Single Malt Whiskey muss man wohl nicht viele Worte verlieren. Das gehört eigentlich schon zum Allgemeinwissen.  Eines wäre vielleicht ergänzend hervorzuheben: Single Malt wird von vielen Whiskeykennern als die wohl edelste Variante dieser Spirituosengruppe angesehen.

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Irish Whiskey Herstellung

Die Geschichte des irischen Whiskeys

Das „Wasser des Lebens“ stammt von dem Lateinischen „aqua vitae“. Im Gälischen ist es „uisce beatha“, daraus wurde im Laufe der Zeit Whiskey. Erfunden haben die Grundlage des Irish Whiskey irische Mönche im 6. Jahrhundert. Zunächst wurde uisce beatha nur zur äußeren Anwendung genutzt, bis man später den Genuss beim Trinken entdeckte.

Irish vs. Scotch Whisky: Wer hat‘s erfunden?

Die Frage nach dem Ursprung des Whiskeys bleibt bis heute ein kontroverser Punkt zwischen den Iren und Schotten. Eindeutig ist jedoch, dass das gälische uisce beatha (ausgesprochen als „usquebaugh“)  ursprünglich in irischen Klöstern destilliert wurde. Der heilige Schutzpatron und Missionar St. Patrick brachte die Kunst der Destillation nach Irland, anfänglich für medizinische und parfümierte Zwecke gedacht. Es dauerte nicht lange, bis man erkannte, dass dieses destillierte alkoholische Wasser auch als Getränk genossen werden konnte. Über die Jahre verfeinerten die Iren kontinuierlich Rezepturen, Verfahren und Reifeprozesse. 

Die schottische Behauptung, die Erfinder des Whiskys zu sein, lässt sich auf die Geburt von St. Patrick in Dumbarton zurückführen, einem Ort in Schottland. Die Wiege desjenigen, der das Wissen um die Destillation nach Irland brachte, befand sich also in Schottland. 

Vereinfacht betrachtet, haben beide gemeinsam ihren Teil dazu geleistet, dass die Welt heute solch exellente Scotch und Irish Whisky Sorten genießen darf. Ohne Schottland hätte es die Grundlage nicht gegeben, ohne die irischen Mönche die Verfeinerung hin zum heutigen Produkt nicht, und ohne beide existierte diese schöne Vielfalt nicht.

Die irische Whiskey-Story

Blickt man auf die Geschichte des irischen Whiskeys, kann man diese in drei Epochen unterteilen: den Aufstieg des Irish Whisky, den Niedergang und das neue Aufstreben heute. 

Der Beginn der Irish Whiskey Produktion

Der Beginn des Aufstiegs des irischen Whiskys liegt viel weiter in der Vergangenheit als der schottische Anfang der Whisky-Brennerei. Die Bauern brannten und genossen so fleißig, dass die irische Regierung schon im Jahr 1556 erstmals auf die schweren gesundheitlichen Folgen des Alkoholkonsums hingewiesen hatte. Nachdem auch eine spätere Warnung im Jahr 1620 nicht fruchtete, wurde 1661 eine extrem hohe Alkoholsteuer eingeführt. Die Folge war nicht weniger Whiskey-Genuss, sondern ein regelrechter Boom der Schwarzbrennerei.

In den 1820er Jahren begann man dann die Whisky-Produktion im großen Stil zu legalisieren. Doch auch schon davor gab es vereinzelte Lizenzen für einige Destillen. So finden Sie auf den bekannten Etiketten des Bushmills IrishWhiskey die Jahreszahl 1608. Die Gegend rund um Bushmills bekam schon in diesem Jahr die Lizenz vom König von England und Schottland, Jakob dem Ersten – die weltweit erste Lizenz zum Brennen des goldenen Getränks. Noch heute streitet sich Bushmills Irish Whiskey mit Kilbeggan Irish Whiskey, wer wirklich als erste Destillerie die Erlaubnis bekam. Denn die eigentliche Bushmills-Distillery wurde erst 1784 eröffnet, viele Jahre nach Kilbeggan, deren Stills bereits im Jahr 1757 ihre Arbeit aufnahmen.

Der Aufstieg des irischen Whiskeys

Nach der Legalisierung wurde der irische Whisky, damals noch ohne „e“, immer beliebter. Das lag vor allem daran, dass er wegen seiner ungemälzten Gerste sehr leicht und gefällig zu trinken war. Selbst die Schotten tranken den Irish Whisky gern.

In den Hochzeiten des irischen Whiskeys zum Ende des 19. und zum Beginn des 20. Jahrhunderts, produzierten die großen Marken wie Jameson Irish Whiskey, George Roe oder auch John Power mehr als 20 Millionen Liter jährlich. Im Vergleich dazu liegt die heutige Jahresproduktion beim Marktführer bei nicht einmal einer halben Million Litern. 

Der Niedergang der irischen Whiskey-Brennereien

Zwischen dem Beginn des 20. und dem Beginn des 21. Jahrhunderts erlebte die irische Whiskey-Produktion einen starken Rückgang, begleitet von einem drastischen Abfall der Anzahl der Brennereien. Mehrere Gründe trugen zu diesem Niedergang bei.

Einerseits spielte die Temperenzbewegung eine entscheidende Rolle, insbesondere in Irland, wo sie unter der charismatischen Führung von Father Matthew stark vertreten war. Diese Bewegung ermutigte strenggläubige Katholiken zum Alkoholverzicht.

Ein weiterer Faktor war der Aufstieg des Blended Whisky, dem die Iren zunächst wenig Beachtung schenkten. Obwohl der Grundstein für Blends, der Grain Whisky, durch den Iren Aeneas Coffey und seine Entwicklung eines schnelleren Destillationsverfahrens gelegt wurde, führten die Schotten mit dem Scotch Blend Whisky den Siegeszug an. 

Prohibition und Handelsembargo treffen Irland hart

Die US-amerikanische Prohibition traf die Iren härter als die Schotten und führte zu einem verheerenden Absatzeinbruch. Während die Schotten ihren Whisky illegal in die USA schmuggelten, blieben die Iren ehrlich, was zu einem Zusammenbruch ihrer Märkte führte. Die Prohibition dauerte 14 Jahre, aber die Reputation des Irish Whiskeys in Amerika war für ein ganzes Jahrhundert ruiniert.

Die Amerikaner tranken weiterhin gerne irischen Whiskey, selbst wenn es sich um minderwertige Fälschungen handelte, die von Betrügern und Schurken hergestellt und als authentischer irischer Whiskey verkauft wurden. Diese minderwertigen Produkte schadeten dem Ruf der echten irischen Whiskeys erheblich.

Zu allem Überfluss kam im Jahr 1926 ein Handelsembargo gegen Irland innerhalb des Commonwealth hinzu, das den Export nach Australien und Neuseeland untersagte und der ohnehin angeschlagenen irischen Whiskeyindustrie den finalen Schlag versetzte.

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Die Renaissance des Irish WhiskeyIrish Whiskey Produktion 

In den 1980er Jahren befand sich keine einzige der verbliebenen drei irischen Whiskey-Destillerien in irischer Hand. Der Konzern Pernod Ricard hatte sämtliche übernommen. Dies ermöglichte das Erschließen neuer Absatzmärkte.

Lange Zeit war es still um den irischen Whiskey. Durch das besagte Handelsembargo, das die Engländer gegen Irland verhängten, war es Irland unmöglich Whiskey zu exportieren. So schaffte es der schottische Whisky die Weltmärkte zu erobern. Die irischen Destillerien hingegen schlossen eine nach der anderen.  Nach diesem tiefgreifenden Niedergang, erlebte das „Gold der grünen Insel" einen neuen Aufschwung. In den 60er Jahren beschlossen die Powers, Jameson und Midleton Distillery, die Irish Distillers Limited (IDL) zu gründen. Bushmills kam hinzu. Sie fingen gemeinsam an die Anlage in Midleton wieder in Betrieb zu nehmen. So war es möglich, dass die produzierten Whiskeys, bis auf Bushmills, alle aus dieser einen Anlage stammten.

Midleton ist heute einer der bedeutendsten Whiskeystandorte der Welt und in der Old Bushmills Distillery werde noch heute großartige Irish Single Malt Whiskeys hergestellt. 

Teeling war einer der ersten Iren, der die Whiskey-Produktion wieder in eigene Hände nahm, indem er die Brennerei Cooley im Jahr 1989 gründete. Später nahm er auch Kilbeggan wieder in Betrieb. Seitdem erlebt der irische Whisky einen anhaltenden Aufschwung, mit immer mehr Brennereien, die wiedereröffnet oder neu gebaut werden. 

Vierzig neue Destillerien

Bis zum Jahr 2012 gab es in Irland lediglich vier Brennereien: Midleton Distillery, Bushmills Distillery, Cooley Distillery und Kilbeggan Distillery. Die Dingle Distillery stieß im Jahr 2012 als erste Craft Distillery dazu. Seit dieser Zeit erlebt die irische Whiskey-Industrie einen beachtlichen Aufschwung. Zum aktuellen Stand im Jahr 2023 gibt es fast vierzig aktive Whiskeydestillerien.

Dieser Wandel brachte eine erheblich größere Geschmacksvielfalt auf den Markt, da vermehrt mit verschiedenen Fass-Finishings experimentiert wird. Irland präsentiert sich moderner, bewahrt jedoch gleichzeitig die alten Traditionen.

Einige dieser neuen Destillerien haben sich auf die Produktion von Single Pot Still Whiskey spezialisiert, den sie nach über hundert Jahre alten Rezepten herstellen. Allerdings dürfen sie heutzutage streng genommen diesen Whiskey nicht mehr als Single Pot Still bezeichnen, da der Getreideanteil anderer Getreidesorten zu hoch ist. Trotzdem handelt es sich um den traditionellen irischen Whiskey, und diese Brennereien setzen sich dafür ein, dass sie diesen Whiskey auch weiterhin als Pot Still bezeichnen dürfen. 

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Der irische Whiskey hat sich in die Welt zurückgekämpft. Irland ist wieder eine Whiskeynation geworden mit vielen verschiedenen Destillerien, die uns in den nächsten Jahren eine weiterwachsende Vielfalt aufzeigen wird. Möchten auch Sie in den Genuss von gutem irischem Whiskey kommen, gibt es hervorragende Nachrichten: Im Irish Whiskey Shop von WOLSDORFF finden Sie eine kleine Auswahl beliebter und renommierter Irish Whiskey Marken. Ob Sie nach Whiskey für Ihren Irish Coffee suchen, Irish Whiskey Cocktails mixen oder den Drink pur zur Zigarre genießen möchten: Hier werden Sie fündig!

Wir hoffen wir konnten Ihr Wissen um Whisk(e)y bereichnern und wüschen einen feinen Genuß

Ihr WOLSDORFF Team 

Lesen Sie hier die weiteren Blogartikel aus unserer Whiskykunde:

Kleine Whiskykunde – Teil 1: Was ist Whisky?

Kleine Whiskykunde – Teil 2: Herkunftsregionen schottischer Whiskys

Kleine Whiskykunde – Teil 3: Whiskyland Japan

Kleine Whiskykunde – Teil 4: Whiskyzeit, Fassstärke & Wasser

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