Um die Aufbewahrung von Zigarren wird viel Aufhebens gemacht. Ist das ein überschätzter Kult oder hat das eine Berechtigung? Muss man sich den Aufwand machen oder kann man sich das Leben auch erleichtern?
Zigarrenlagerung - überbewertet oder nötig?
Zigarren bedürfen einer besonderen Lagerung bei einer konstanten Luftfeuchte von 65-75%, um ihr Aroma zu halten, nicht zu schimmeln und um nicht auszutrocknen, da sie unter diesen Feuchtigkeitsbedingungen hergestellt wurden. In Ländern, die diese Luftfeuchte nicht bieten, kommen dafür Humidore oder sogenannte Jars zum Einsatz. Mancher verwahrt seine Zigarren auch in Apothekerflaschen mit Glasschliffstopfen.
1. Humidore
Humidore kann man in allen erdenklichen Größen und Formen kaufen oder sogar selber bauen.
Eines haben alle gemeinsam: Einen Luftbefeuchter und ein Hygrometer, um die Luftfeuchte kontrollieren zu können.
Erdacht wurde der Humidor von Zino Davidoff, dem Gründer des Zigarrenherstellers gleichen Namens. Er bemerkte, dass die gleiche Zigarre in Europa anders schmeckt, als in den jeweiligen Herkunftsländern und führte dies auf die veränderten Klimabedingungen zurück. Der Humidor war geboren.
Es gibt kleine Humidore aus Holz oder neuerdings sogar aus Acryl für 10-20 Zigarren bis hin zu größeren mit einem Fassungsvermögen für bis zu 200 Zigarren. Die Königsklasse sind Humidorschränke und begehbare Humidore, wie man sie in Zigarrenfachgeschäften vorfindet.
Humidore bestehen idealerweise aus spanischer Zeder (Cedrela odorata L.) – auch westindische Zedrele genannt. Dieses Holz ist aromaneutral, luftdicht. Dieses Holz stammt übrigens gar nicht aus Spanien, sondern aus Südamerika und gehört auch nicht zur Familie der Zedern. Es handelt sich in Wirklichkeit um einen Laubbaum, der der Gruppe der Mahagonigewächse angehört. Dieses Holz schreckt zudem den unter Zigarrenliebhabern gefürchteten Tabakkäfer ab, sich über Ihre Laubrollen her zu machen.
Augen auf beim Humidorkauf
Man sollte darauf achten nicht zu preiswerte Humidore zu kaufen - schließlich lagert darin manch kleines Vermögen. Die billigen Fabrikate verziehen sich oft im Laufe der Zeit, dichten dann nicht mehr richtig ab oder es sind Komponenten verbaut, die das Aroma der Zigarren beeinträchtigen. Bei günstigen Ausführungen kann man natürlich Glück haben, sollte aber mit wertigeren Befeuchtern und genauen Hygrometern nachrüsten.
Ein Humidor sollte so gewählt sein, dass er immer noch über Platz verfügt, wenn sich Zigarren darin befinden, damit die Luft zirkulieren kann.
Die "Schatzkiste" sollte frei von Materialien sein, die das Aroma der Zigarren beeinträchtigen. Bestimmte Hölzer als Deckel, Kunststoffe, billige Dichtgummis oder gar stark riechende Klebstoffe sind zu meiden. Ein wesentliches Merkmal eines guten Humidors ist das nahezu selbständige "Zuziehen" des Deckels beim Schließen. Lesen Sie hier, wie man einen Humidor in Betrieb nimmt.
Lagerungstip: Aromatisierte oder geräucherte Zigarren sollten gesondert oder in einem eigenen Tubo gelagert werden, da sich das Aroma auf andere Zigarren übertragen kann.
2. Der „Jar“ oder "Amatista"
Der klare Vorteil eines Jars ist, dass er wenig Platz einnimmt und weniger Arbeit macht, als ein klassischer Humidor. Jars bestehen aus Porzellan oder Metall und haben einen Porzellan- Metall- oder Holzdeckel, welcher aromaneutral gewählt sein sollte. Man kann auch Einmach- oder Apothekergläser verwenden.
Im Falle von transparenten, weißen Gläsern bietet es sich an, diese nach außen hin mit dünn geschnittenem Holz der spanischen Zeder auszukleiden. Man kann auch sehr gut braune Apothekengläser verwenden, die ebenfalls vor zu starkem Licht schützen.
Jars waren früher verbreitet, sind heute aber eher selten geworden. Wer einen Jar verwenden will, muss sich die Bestandteile sorgfältig meist selber zusammenstellen oder, im Verhältnis zu einem kleinen Humidor, viel Geld ausgeben. Manchmal kann man auch Glück haben, denn immer wieder werden Zigarren statt in Kisten im Jar angeboten, z. B. bei der Griffin's Nicaragua Special Edition 2016.
Auch in einem Jar muss die Feuchtigkeit reguliert und kontrolliert werden. Dazu bieten sich kleine, runde Befeuchter, die man von innen am Deckel befestigt, kompakte Hygrometer oder Humidipacks wie die von Boveda an.
3. Befeuchtung
Der Befeuchter ist ein wesentlicher Bestandteil des Humidors und sollte gut gewählt sein. Es gibt drei Varianten. Befeuchtungssysteme sollten mit etwas Abstand zu Holz und Zigarre oben im Humidor oder Jar angebracht sein.
Schwammsysteme
Die preiswerten, passiven Schwammsysteme regulieren die Feuchtigkeit wenig zuverlässig und neigen zudem dazu Schimmel im Schwamm zu bilden oder die Ansiedelung von Bakterien zu begünstigen, was Ihren Zigarren nicht bekommt.
Acrylpolymer-Kristall
Hierbei handelt es sich um ein Granulat, welches die Feuchtigkeit zuverlässig hält oder abgibt, je nachdem, was benötigt wird. Diese Systeme bilden keinen Schimmel aus. Sie stellen zwar eine etwas höhere Investition dar als Schwammsysteme, bewahren aber Ihre Zigarren zuverlässig vor allem Ungemach.
Elektronische Befeuchter
Die exakteste Variante sind elektronische Befeuchter. Sie sind in der Regel etwas kostenintensiver. Bei Geräten mit Akkus muss man darauf achten, dass sich diese nicht komplett entleeren, da die Zigarren ansonsten austrocknen würden.
4. Für den Anfänger oder unterwegs – Humidipacks
Boveda stellt für den Anfänger oder den, der Zigarren einfach nur mal ausprobieren möchte, eine Alternative bereit. Humidipacks sind mit einem Gel befüllte Beutel, die zuverlässig für eine konstante Feuchte sorgen. Der Grad der Luftfeuchte ist auf die Beutel aufgedruckt, so dass man nicht gleich zu Anfang in einen Humidor investieren muss.
Ist der Humidor "eingefahren", also das Holz mit genügend Luftfeuchte gesättigt, versorgen die großen Humidipacks ca. 20 Zigarren bis zu drei Monate mit einer wohligen Feuchte. Mit etwas Geschick kann man die Humidipacks sogar nach Ihrer „Lebenszeit“ reaktivieren, indem man die Humidipacks für einige Tage in eine geschlossene Kunststoffschüssel mit etwas gereinigtem Wasser legt. Die Humidipacks bitte nicht direkt in das Wasser legen, sondern Flaschendeckel oder ähnliches als Abstandshalter verwenden. Die Humidipacks ziehen sich innerhalb einiger Tage wieder mit der Feuchtigkeit voll.
Auch bei Humidipacks gilt, dass genügend „Raum“ vorhanden sein muss, um die Luftzirkulation zu gewährleisten.
5. Das Hygrometer
Beim Hygrometer sollte man nicht sparen. Zeigt es falsch an, so reichen bereits wenige Prozent Abweichung in der Luftfeuchtigkeit, um die guten Zigarren unwiederbringlich zu zerstören. Es gibt verschiedene Typen von Hygrometern. Am zuverlässigsten sind elektronische Hygrometer, doch haben diese den Nachteil, dass ihre Zuverlässigkeit von der Stromversorgung abhängt. Soll es ein nicht elektronisches und dennoch zuverlässiges Gerät sein, bieten sich Haar-Hygrometer an.
6. Wo finde Ich Humidore, Jars und Zubehör?
Nun wissen Sie etwas mehr über Humidore, Jars und die passende Befeuchtung und möchten sich gleich danach umsehen? Dann werden Sie gewiss bei uns im WOLSDORFF-Shop fündig. Hier finden Sie unsere Auswahl an Humidoren.
Sie suchen eine günstige Gelegenheit, um einen hochwertigen und verlässlichen Humidor zu erstehen? Dann sind Sie bei unserer laufenden Zino-Aktion genau richtig. Hier haben Sie die Option reduzierte Humidore der bekannten Marke ZINO zu erwerben: Zino-Aktion
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Befeuchter/Humidi-Packs finden Sie hier.
7. Weitere Artikel im WOLSDORFF-Blog zur Lagerung von Zigarren:
Wie können Zigarren gelagert werden?
Warum brauchen Zigarren eine besondere Lagerung?
Das WOLSDORFF-Team wünscht Ihnen einen angenehmen Rauchgenuss
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