In dieser Folge befassen wir uns mit der Whiskyregion Schottland. Da sich diese in etliche Regionen mit eigenständigen Stilen aufteilt, widmen wir uns in dieser Folge ausschließlich dem Scotch Whisky. Jede hat durch die jeweiligen Landschaften und Rohstoffe vor Ort Ihre eigenständigen Geschmacksprofile und Eigenheiten entwickelt. Schottische Whiskys weisen eine Vielfalt in sich auf, die sich sonst nur global wiederfindet. Lassen Sie sich von uns in die Welt der Scotch-Whiskys entführen.
Herkunftsregionen schottischer Whiskys
Nachdem wir uns im Teil 1 mit den verschiedenen Herstellungsweisen und Rohstoffen diverser Whiskyarten befasst haben, wenden wir uns in dieser Folge den Herkunftsregionen zu. Da sich allein in Schottland derart viele eigenständige Regionen befinden, wenden wir uns in dieser Folge als Erstes diesen zu.
Schottland besteht aus insgesamt fünf Regionen. Jede mit jeweils sehr eigenen Geschmacksstilen, wobei eine sechste inzwischen in der Bedeutungslosigkeit versunken ist. Von dort stammen noch wenige aber gewichtige Whiskys.
So unterschiedlich schottische Whiskys ausfallen, so eint sie die Charakteristik des Single Malt. Irische Whiskys hingegen werden oft geblendet. Bourbons aus den USA weisen gänzlich andere Rohstoffe auf und kommen meist ohne "Malt" aus.
Region Lowlands
Wie der Name bereits verrät, kommen diese Whiskys aus dem schottischen Tiefland im Süden. Lowlander ähneln am ehesten den irischen Whiskys und weisen eher leichte, blumige und süße Noten auf.
Typische Whiskys der Lowlands:
Kingsbarns
Bladnoch
Region Highlands und Highland-Inseln
Im Gegensatz zu den Lowlands, sind die Highlands durch Berge und Hügel geprägt - die Landschaft wird rauer. So auch der Highland-Whisky.
Von Ausnahmen abgesehen, sind die Highlander im Geschmacksprofil eher würzig und "schwerer" als die Lowlands, dafür weniger rauchig als Islay Whiskys. Das allgegenwärtige Heidekraut der Highlands findet sich auch geschmacklich in den meisten Whiskys dieser Herkunft wieder.
Zu den Highlands werden auch die Whiskys der Inseln gezählt, die westlich vor den Highlands liegen. Geschmacklich bilden Sie eigentlich eine eigenständige Region, da sie sich sehr von den Erzeugnissen der Festland-Highlands unterscheiden.
Diese "Island"-Whiskys sind von Insel zu Insel sehr individuell. Sie unterscheiden sich von den Festland-Highlands durch ihre stärkeren Torf- und Raucharomen.
Möchte man innerhalb der Whiskys der Highlands-Islands differenzieren, so sähe dies wie folgt aus:
Isle of Skye = würzig und rauchig
Isle of Mull = ungetorft und getorft
Isle of Jura = fruchtig und frisch
Isle of Arran = fruchtig und würzig
Isles of Orkney = torfig und süß
Typische Whiskys der Highlands:
Glenmorangie
Glenmorangie Grand Vintage
Dalmore
Edradour
Typische Whiskys der Highland – Islands:
Jura
Talisker
Region Speyside
Inmitten der Whiskyregion der Highlands liegt, wie eine Insel an der Küste zur Nordsee, die Region Speyside. Hier findet sich heutzutage die größte Dichte an Destillerien in Schottland.
Das Gebiet erstreckt sich entlang des namensgebenden Flusses Spey, der auch das klare Wasser für alle Speyside-Whiskys liefert. Sie sind allesamt eher floral-süß und vollmundig, dafür aber auch oft weniger komplex. Dies macht die Whiskys der Speyside zu einer guten Wahl für Einsteiger oder für Liebhaber des leichten Whiskygenusses.
Typische Whiskys aus der Speyside:
Glenlivet
Glenfiddich
Macallan
Region Islays
Nicht zu verwechseln mit den Highlandern der "Islands" sind die Whiskys der rauen, felsigen Insel "Islay". Sie ist die südlichste Insel der westlichen "Islands", stellt aber durch den von der rauen Landschaft der Insel beeinflussten Geschmacksstil eine eigenständige Whisky-Region dar.
Es finden sich Salz, Jod, Seetang und Torfrauch. Teilweise sind auch florale Aromen wahrnehmbar.
Typische Whiskys der Islays:
Bowmore
Bunnahabhain
Lagavulin
Region Campbeltown
Die kleine Stadt Campbeltown war einst eine sehr bedeutende Whisky-Region. Mit der Prohibition in den USA jedoch verlor diese Region an Gewicht und somit auch einen Großteil ihrer Destillerien. Wir führen diese Region mit auf, da den zwei verbliebenen Destillerien Glen Scotia und Springbank in der Whiskywelt eine gewisse Bedeutung nicht abzusprechen ist. Anfang der 2000er wurde mit Glengyle eine alte Destillerie wieder belebt.
Die Campbeltown-Whiskys verfügen über eine sehr große Vielfalt von Aromen. Diese reichen von salzig über fruchtig bis hin zu Karamell und Torfrauch.
Typische Whiskys dieser Region:
Springbank
Glen Scotia
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erkunden der reichen Welt der schottischen Whiskys und hoffen Sie ein wenig mit neuem Wissen versorgt zu haben. Verpassen Sie nicht unsere Folge über die Definition von Whisky im Teil 1 unserer kleinen Whiskykunde.
Im Teil 3 unserer kleine Whiskykunde stellen wir Ihnen die Whiskyregion Japan vor.
Ihr WOLSDORFF-Team
Lesen Sie auch die anderen Teile unserer kleinen Whiskykunde:
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