Whisky oder Whiskey? Welche Schreibweise ist die richtige? Was macht einen Malt zum Malt und was unterscheidet ihn vom Bourbon? Ab wann darf ein Destillat als Whisky geführt werden? Mit dem Auftakt unserer kleinen Serie zum Thema Whisky gehen wir diesen grundlegenden Fragen auf den Grund.
Whisky war früher "klar"
Whisky war bis vor ungefähr 170 Jahren "klar" und mit aromatisierenden Kräutern angesetzt. Die Erscheinung der Whiskys mit "Fass"-Farbe und -Geschmack ist also relativ neu, betrachtet man, dass Whisky urkundlich erstmals 1494 erwähnt wird.
Die Definitionen und gesetzlichen Bestimmungen, ab wann ein Malzbrand als Whisky gilt, sind von Land zu Land unterschiedlich. In der EU gibt es scharf umrissene Normen, die am ehesten den Ansprüchen irischer oder schottischer Whiskys entspringen:
Whisky muss durch Destillieren von Getreidemalzmaische zu einem Alkoholgehalt von weniger
als 94,8 Volumenprozent destilliert werden, mindestens drei Jahre lang in Holzfässern mit einem Fassungsvermögen von 700 Litern oder weniger reifen und am Ende des Prozesses einen Mindestalkoholgehalt von 40 Volumenprozent aufweisen.
In der EU muss das Destillationsprodukt mindestens drei Jahre in einem Fass verbracht haben, um hier als Whisky verkauft werden zu dürfen. In einigen Ländern existieren derartige Bestimmungen nicht. Dort darf ein Destillationsprodukt als Whisky verkauft werden, wenn die in der EU übliche Mindestlagerung unterschritten wird.
Whisky oder Whiskey – was ist richtig?
Whiskys gibt es viele und beide Schreibweisen sind korrekt. Sie geben einen Hinweis darauf, woher der jeweilige edle Malzbrand stammt. In den USA und in Irland wird die Schreibweise "Whiskey" verwendet. Dies mag den eingewanderten Iren zu verdanken sein, die als Eisenbahn-, Minen- und Bauarbeiter die Geschichte der USA stark geprägt und ihre Kulturgüter mitgebracht haben. In den mehrheitlichen Herkunftsländern ist die Bezeichnung "Whisky" geläufig, die aus dem Schottischen stammt.
Der Begriff ist nach den geltenden etymologischen Erkenntnissen der gälischen Sprache phonetisch entlehnt, die bis heute in Irland, Schottland und Wales als lebendige Sprache gesprochen wird. Da mehrheitlich der Begriff Whisky verwendet wird, stützen wir uns in diesem Beitrag der Einfachheit halber in der Regel darauf.
Whiskyarten
Bezeichnungen wie beispielsweise "Grain", "Malt" oder "Bourbon" geben Aufschluss darüber, welches Getreide als Grundlage für den jeweiligen Whisky verwendet wurde. Man darf nicht vergessen, dass die Menschen nicht willkürlich irgendein Getreide genommen haben, sondern stets die Grundlagen, welche mit den landwirtschaftlichen Anbaubedingungen vor Ort möglich waren. Bourbon wird oft abschätzig betrachtet, der einzige Unterschied zu anderen Whiskys ist lediglich die Verwendung von Mais, für die Maische.
Grain besteht aus Weizen, überwiegend ungemälzte, und einem kleinen Teil gemälzter Gerste und Hafer. In den USA sind für Blendwhiskys auch Roggen oder Mais üblich.
Rye wird zu über 51% aus Roggen hergestellt. Bourbon besteht zu über 51% aus Mais – Corn wird ebenfalls aus Mais produziert, weist dann aber einen Anteil von mindestens 80% aus.
Die Maische für die typischen irischen, schottischen und japanischen Malt Whiskys wird ausschließlich aus gemälzter Gerste gebraut.
Wir hoffen, dass wir Ihnen das Thema Whisky bereits etwas näherbringen konnten. Freuen Sie sich bereits jetzt auf unsere Fortsetzung dieser kleinen Whiskykunde, wenn wir die Whiskyregion Japan und die Whiskyregionen in Schottland unter die Lupe nehmen.
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